Nachbarschaftshilfe lud zu Vortrag ein: Ehrenamt im Angesicht des Demografischen Wandels

Das Problem treibt die Litzelstetter um: Zu einem Vortrag über den demografischen Wandel im ländlichen Raum waren am 7. Oktober zahlreiche Einwohner in die Ortsverwaltung gekommen, um den Ausführungen von Dennis Riehle von der Litzelstetter Nachbarschaftshilfe e.V. zu lauschen.

Das Problem treibt die Litzelstetter um: Zu einem Vortrag über den demografischen Wandel im ländlichen Raum waren am 7. Oktober zahlreiche Einwohner in die Ortsverwaltung gekommen, um den Ausführungen von Dennis Riehle von der Litzelstetter Nachbarschaftshilfe e.V. zu lauschen. 

Der Leiter der Sozial und Pflegesprechstunde, der seit rund 15 Jahren bürgerschaftlich engagiert ist, ging insbesondere auf die Auswirkungen des Strukturwandels in der Bevölkerung ein und erarbeitete anhand dessen Modelle, wie das Ehrenamt und der Freiwilligendienst in einer Gesellschaft mit einer „wegbrechenden mittleren Altersklasse“ zukünftig aussehen könnte. 

Dass der Konstanzer Teilort im gesamtstädtischen Vergleich einen besonders harten Einschnitt verzeichnen muss, hatten bereits statistische Vorausrechnungen der Stadt Konstanz gezeigt. Demnach verliert Litzelstetten überproportional viele Einwohner im Alterssegment zwischen 35 und 65 Jahren, verzeichnet gleichzeitig aber ein weit über dem Durchschnitt liegendes Wachstum an Hochbetagten im Alter von 85 +. 

Riehle erläuterte anhand der Statistiken, wie sich der Wandel auf das Gesundheits- und Sozialsystem niederschlägt – und kam dabei zu dem Schluss, dass eine sich zurückziehende öffentliche Versorgung schlussendlich nur mithilfe einer Mischung aus professionellen und ehrenamtlichen Kräften in enger Zusammenarbeit ausgeglichen werden könne. Er verwies auf das Konzept der „sorgenden Nachbarschaften“, das einem Trend der Jugend gerecht wird. Demnach nimmt die Zahl derer, die sich in festen Strukturen – wie Vereinen – engagieren wollen, ebenso ab wie die Auswahl derjenigen, die sich außerhalb ihres engsten Wohngebietes einbringen wollen. 

Die Lösung finde sich laut Riehle in einem „freiwilligen, partizipativen und individuellen Quartiersmanagement“, also einem losen Engagement in Eigenverantwortung im unmittelbaren Lebensumfeld der Aktiven. Schon jetzt könne man sich auf die Veränderungen einstellen, so der Referent. So sei an eine intensivere Anerkennungskultur, aber auch an mehr Information für die Bevölkerung über die Möglichkeiten, Ehrenamt auszuüben, zu denken. Und nicht zuletzt brauche es Achtsamkeit und Verantwortungsbewusstsein der jüngeren Generation. 

Abschließend erörterte Riehle noch konkrete Ideen: „Möglicherweise könnte die Wiedereinführung der Gemeindeschwester oder eine Ausweitung der Dienste der Nachbarschaftshilfe ein Mittel sein, um dem Wandel zu begegnen“.

Der Vortrag kann mit bei Interesse über den Kontakt zu Dennis Riehle kostenlos angefordert werden. Tel.: 07531/955401, Mail: Li-Na@Riehle-Dennis.de

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