Mobil mit der Nachbarschaftshilfe: Elisabeth Dreher wird 100!

Solch ein Ereignis gibt es nur selten: 100 Jahre alt zu werden, nicht jeder wünscht sich das. Doch wenn man eine unserer Litzelstetter Mitbürgerinnen betrachtet, dann hoffen wir wahrscheinlich alle miteinander, dass uns dieselbe Freude blüht. Denn sie strahlt sie aus, die Lebendigkeit des Alters: Elisabeth Dreher feierte am 13. Februar 2017 nicht nur einen runden Geburtstag der Jahrzehnte, sondern den eines ganzen Jahrhunderts. Der Andrang war groß, um solch einer Jubilarin zu gratulieren, die sich gleichsam nicht beeindrucken ließ – immerhin erahnt auch kaum jemand ihr Alter, wenn sie aufmerksam und humorvoll die Gäste begrüßt.

Dass heute manch ein Einkauf schwer fällt, das ist für 100 nicht wirklich überraschend. Viel ungewöhnlicher ist es dagegen, dass Elisabeth Dreher noch bis vor ein paar Jahren wanderte. Wo anderen schon einmal die Puste ausging, erklomm sie den Säntis und das Alpsteingebiet mit großer Souveränität und einer riesigen Leidenschaft. Von diesen Touren berichtet sie noch heute, anschaulich und glücklich, als ob sie gestern gewesen wären. Und betrachtet man diese mehr als rüstige Mitbürgerin, dann kann man sich vorstellen, dass es tatsächlich nicht lange her sein dürfte – denn ihre Agilität zeichnet Elisabeth Dreher wahrlich aus.

Und das nicht nur in der Freizeit: Beruflich war sie eine belastbare Mitarbeiterin, die bei der Stadt Konstanz insgesamt drei Bürgermeister überdauert hat und ihnen, wie auch der gesamten Verwaltung in verschiedenen Positionen als Sekretärin und Sachbearbeiterin zur Verfügung stand. Zuletzt im Sport- und Bäderamt angestellt, war sie für die öffentliche Hand eine zuverlässige Kraft, was ihr auch Oberbürgermeister Uli Burchardt und Ortsvorsteher Wolfgang Gensle durch einen Besuch zu ihrem Ehrentag attestierten. Die gebürtige Konstanzerin, die noch in den Wirren im Ersten Weltkrieg zur Welt kam, zeigte sich dennoch überrascht über solch hohen Besuch: „Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich das Strammstehen geübt“.

Ihre körperliche und geistige Fitness, die sie bis heute ausstrahlt, rührt nicht von irgendwoher: Tiefschneefahren war ein weiteres Hobby. Die Stürze dabei haben sie gelehrt, immer wieder aufzustehen. Und überhaupt schwärmt sie von den Ski, demütig, aber in Freiheit und der Ernsthaftigkeit der Weite, sie passen auch gut zu ihrer Lieblingsmusik . So, wie auch der Komponist, den sie am ehesten schätzt: Beethoven ist aber ein Fingerzeig auf eine Gemeinsamkeit. Elisabeth Dreher und auch er wurden für ihre Zeit wirklich alt. Und während sich Ludwig mit einer Taubheit plagen musste, ist Litzelstettens Hundertjährige vital wie eh und je. Mit ein wenig Unterstützung der Nachbarschaftshilfe kommt sie auch heute noch gut zurecht. Was spricht da dann noch dagegen, ihr auch weiterhin ein langes Leben zu wünschen!

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