Schon 100 Anliegen im Jahr 2017

26.10.2017

Die Litzelstetter Sozial- und Pflegesprechstunde hat dieser Tage das 100. Anliegen aus der Bevölkerung in 2017 beantwortet. Rund 40 Personen waren bislang in diesem Jahr vorstellig geworden. Wie der Leiter des ehrenamtlichen Angebots, Dennis Riehle, mitteilt, sei es aktuell um das Thema „Schwerbehinderung“ gegangen, „wie mittlerweile bei rund einem Drittel der Anfragen“. Riehle hält im fünften Jahr die kostenlosen Sprechstunden-Termine im Litzelstetter Rathaus ab, wobei 90 Prozent sich heute nicht mehr in einem persönlichen Gespräch, sondern über Telefon, Brief oder vor allem Mail abwickeln.

„Zu den 100 Kontakten gehören auch zahlreiche Bürger, denen ich immer wieder behilflich bin und die damit mehrfach in die Statistik einfließen“, so Riehle, der den Litzelstettern für das Vertrauen dankt, das sie ihm in der Sprechstunde entgegenbringen. „Da geht es oftmals ums sehr persönliche Anliegen, es ist keinesfalls selbstverständlich, dass man fremden Personen davon Details erzählt“. Die Menschen meldeten ihm zurück, dass sie insbesondere Riehles Verwurzelung vor Ort schätzten, was wohl einen erheblichen Faktor für die Offenheit darstellt, mit der sich die Bevölkerung an den 32-Jährigen wendet, der in Ausbildung und ehrenamtlicher Erfahrung viel Wissen und Erkenntnisse zu wesentlichen Themen aus der Sozialversicherung, Pflege und Psychologie angesammelt hat: „Rund zwei Drittel der Ratsuchenden erkundigen sich über die Pflegeleistungen, was ihnen zusteht, wie sie sie beantragen können und welche die sinnvollsten Maßnahmen im individuellen Fall sind, die man für sich – oder meistens für die Angehörigen – in Anspruch nehmen sollte“. Dabei berät Riehle ergebnisoffen und unverbindlich: „Ich bin letztlich nur eine niederschwellige Erstberatung, die im Zweifel an die fachkundigen Stellen weiterverweist. Meine Aufgabe verstehe ich deshalb auch als Wegweiser in einer Landschaft aus Leistungen und Angeboten, in der man schon einmal den Überblick verlieren kann. Gewissenhaftigkeit bedeutet für mich auch, dorthin abzugeben, wo man im Zweifel rechtsverbindlich Auskunft gibt“.

Nicht selten wird Riehle aber auch einfach zum Gespräch aufgesucht – oder um Briefe von Behörden zu entwirren, Schriftverkehr zu beantworten oder Formulare auszufüllen: „Wer eine soziale Leistung will, muss sich durch Antragsbögen durchkämpfen. Das kann man vielen Normalbürgern gar nicht zumuten. Mittlerweile habe ich darin Routine – und Bürokratie ist für mich zu einem Hobby geworden“, meint Riehle, der das Ehrenamt aus Leidenschaft ausfüllt: „Für die Aufwandsentschädigung tue ich es nicht, sondern weil ich weiß, dass ich selbst einmal in die Lage kommen kann, in der ich auf eine rasche Hilfe angewiesen bin. Und da der Kontakt zum Amt manchmal eine große Hürde mit sich bringt, stehe ich gern als eine Art Vermittler bereit“. Unter den rund 10 Anliegen, die Riehle pro Monat mittlerweile aus allen Bodanrück-Teilorten erreichen, geht es manchmal auch um Schicksale, die immer wieder berühren: „Wenn jemand einsam ist und mit mir einfach nur deshalb sprechen möchte, um nicht alleine zu sein, seine Trauer über einen Verstorbenen auszudrücken oder mich als Unabhängigen in einem Lebensproblem um Rat bittet, dann ehrt mich das sehr – und bewegt mich auch“. Riehle ist auch weiterhin unter den bekannten Kontaktdaten (Tel.: 07531/955401 (AB), Mail: Li-Na@Riehle-Dennis.de , Post: Martin-Schleyer-Straße 27, 78465 Konstanz) zu erreichen. Die Präsenztermine der Sprechstunde werden jeweils bekanntgegeben. Riehle hilft bei Fragen zu Pflege, Schwerbehinderung, Sozialleistungen, Verfügungen oder in schwierigen Lebenslagen. „Bisher habe ich niemanden zurück-, höchstens weiterverwiesen“, fügt er an. Das Angebot wird von der Litzelstetter Nachbarschaftshilfe e.V. getragen.

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