Sprechstunde geht ins fünfte Jahr: Zahl der Anliegen deutlich gestiegen

29.08.2017

Im mittlerweile fünften Jahr ist die Sozial- und Pflegesprechstunde der Litzelstetter Nachbarschaftshilfe e.V. – und erfreut sich einer hohen Zahl an Ratsuchenden, die Kontakt zu der kostenlosen und sich als unverbindliche Erstberatung verstehenden Anlaufstelle suchen. Der Leiter des Angebots, das für alle Bürger offen steht und durch den Verein getragen wird, Dennis Riehle, zeigt sich überrascht über diese Entwicklung: „Anfangs dachte ich nicht, dass es so etwas in Litzelstetten überhaupt braucht. Immerhin gilt der Ort doch als wohlhabend, weshalb sollte hier jemand solch eine Sprechstunde aufsuchen, fragte ich mich, als die Projektidee aufkam“.

Doch nicht nur Riehle wurde eines Besseren belehrt. Mittlerweile sind es konstant 10 bis 15 Anfragen, die pro Monat bei ihm eingehen. Anfangs gab es regelmäßige Präsenztermine, „das war aber ein zu großes Durcheinander“, stellt Riehle fest, den heute ohnehin 90 Prozent der Hilfegesuche über Mail, Telefon oder Post erreichen. „Nur ein Zehntel kommt noch persönlich in die terminierten Sprechstunden im Litzelstetter Rathaus“.

Die Themen haben sich deutlich herauskristallisiert, berichtet der 32-jährige Ehrenamtliche, der durch seine psychologische und sozialpädagogische Beratungsausbildung die Aufgabe übernommen hatte: „Die meisten Fälle drehen sich um die Inanspruchnahme von Pflegeleistungen, die Beantragung von Pflegebedürftigkeit und die Auswahl der passenden Maßnahmen für den jeweils zu Pflegenden. Auch Beratung im Blick auf die besten Ansprechpartner bei Demenz steht hoch im Kurs. Und nicht zuletzt die Hilfestellung beim Antrag auf Schwerbehinderung“. Es kommen aber immer wieder Menschen, die einfach nur das Gespräch in schwierigen Lebenslagen suchen. Riehle, der sich auch in der Seelsorge fortgebildet hat, hört dann einfach nur zu und verweist an geeignete Stellen. „Und man erkundigt sich, wie die Nachbarschaftshilfe für die Bürger tätig werden kann oder ob es schon den Sozialdienst braucht“, meint Riehle, der auch Pflegelotse des Landkreises für die Vororte ist. In den vergangenen zwei Jahren waren überdies auch Asylbewerber dabei, die sich mit Helfern der ehrenamtlichen Dienste aus der Umgebung Rat einholten.

„Bedauerlicherweise erlebe ich auch, wie die Zahl derer wächst, die Wohngeld beantragen müssen, weil die Rente nicht mehr reicht. Oder die einen Anspruch auf einen Sozialpass haben“. Und nicht zuletzt würde er immer öfter helfen, das Formular für „Hartz IV“ auszufüllen, was ihn nachdenklich mache. „Es ist keinesfalls so, dass Litzelstetten Ort der Glückseligen ist. Darüber bin ich auch froh, denn die Sprechstunde bildet ab, dass wir auch hier die ganz normalen Probleme haben, die es überall gibt. Nachdem ich zur Verschwiegenheit verpflichtet bin, gibt es keine Details. Aber die Schicksale, die auch hier im Dorf präsent sind, bewegen auch mich“, so Riehle, der festhält, dass selbst Bürger aus den Nachbarortschaften in die Sprechstunde kommen. „Das ist natürlich eine Anerkennung für mich und ich versuche, dieses Angebot auch die kommenden Jahre aufrecht erhalten zu können“.

Die Sozial- und Pflegesprechstunde in Litzelstetten ist erreichbar unter Mail: Li-Na@Riehle-Dennis.de , Tel.: 07531/955401 (AB) oder per Post: Martin-Schleyer-Str. 27, 78465 Konstanz. Die Präsenztermine in der Ortsverwaltung Litzelstetten werden in den örtlichen Medien bekannt gegeben.   

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