Zukunft des Ehrenamtes: LiNa-Vorsitzende disktuiert mit Marcel Reif

09.10.2017

Über die Zukunft für das Ehrenamt diskutierte am 5. Oktober die Vorsitzende der Litzelstetter Nachbarschaftshilfe e.V., Brigitte Wind, auf Einladung von Oberbürgermeister Uli Burchardt und dem Beauftragten der Stadt für Bürgerschaftliches Engagement und Bürgerbeteiligung, Schröpel, im Konstanzer Konzil. Der Einladung zur Veranstaltung mit buntem Rahmenprogramm waren rund 400 geladene Gäste aus Vereinen, Initiativen und Organisationen in Konstanz gefolgt, um sich untereinander kennenzulernen, aber auch einen Fachdiskurs darüber zu führen, wie es mit dem bürgerschaftlichen Engagement in den kommenden Jahren und Jahrzehnten weitergehen kann.

Wind war unter anderem neben dem Fernsehmoderator Marcel Reif geladen, der aus Sicht des professionellen Spitzensportes über die hauptamtliche Vereinstätigkeit berichtete und ausführte, welche Vor- und Nachteile diese Organisationsform gegenüber dem ehrenamtlich geleiteten Verein haben kann. Wind wiederum unterstrich die Bedeutung des freiwilligen Ehrenamtes, das die Nachbarschaftshilfe in Litzelstetten mit ihren vielfältigen Angeboten beispielhaft lebt. Das unterstrich auch Marc Schloaßrek in seiner Anmoderation, der durch den Abend führte. Er zählte die unterschiedlichen Projekte des Vereins auf, die für die Vereinslandschaft in Konstanz beispielhaft seien. Während im Ort ein anderer Verein von einem hauptamtlichen Notvorstand geleitet würde, habe es die Nachbarschafshilfe mit ihrem breiten Arbeitsbereich geschafft, ehrenamtlich auszukommen.

Wind führte das unter anderem auf ein eingespieltes Vorstandsteam zurück, das sich aus Männern und Frauen mit unterschiedlichen Fähigkeiten zusammensetze. So seien alle anfallenden Aufgaben jeweils in die passende Hände verteilt, der Vorstand selbst mit Anforderungen nicht überlastet. Wichtig sei auch der Bezug der Mitarbeitenden zum Ort, wodurch langfristiges Vertrauen in den Verein bestehe, das nun schon über Jahrzehnte anhält. Bereitschaft und Mut, auch neue Dinge auszuprobieren, zeichneten die Nachbarschaftshilfe ebenso aus wie das Festhalten an dem Bewährten. So sei das wichtigste Standbein noch immer der Helferdienst für die einzelnen Mitbürger, wenngleich die Gruppenangebote an Bedeutung gewonnen hätten. Es brauche eine Anerkennungskultur, die immer wieder „Danke“ sage, denn das Ehrenamt sei heute nicht mehr selbstverständlich, ein Wettbewerb habe um die Engagierten begonnen.

Die Nachbarschaftshilfe wolle auch künftig darauf setzen, den einzelnen Mitgliedern so viel Nähe wie möglich, aber keine Bevormundung andererseits zu bieten. Denn auch ein Verein müsse bedarfsorientiert arbeiten, dürfe nicht über- oder unterversorgen, ansonsten entstehe Überdruss und Desinteresse auf allen Seiten. Gleichsam brauche es für die Aktiven auch die Unterstützung aus den Familien, denn oftmals sei die Last der Arbeit nicht allein zu bewältigen. Dennoch gestalte sich das Ehrenamt durch die vielen Bindungen auf dem Land noch einfacher als in städtischen Strukturen. Und durch den Demografischen Wandel dürften die Herausforderungen für die Litzelstetter Nachbarschaftshilfe in den kommenden Jahren noch wachsen, dem sehe der Verein aber mit Gelassenheit und viel Zuversicht entgegen, denn er könne sich auf einen breiten Rückhalt in Bevölkerung, Mitgliederschaft und Vorstand stützen.

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